Aus für Maserati, Ferrari & Co Millionäre zum Volkswagen verdonnert Von MARKUS BALCZUWEIT und ALEXANDER HOLZAPFEL
Bremens Stars ausgebremst!
Nach Hertha, Wolfsburg, Bayern und Schalke hat nun auch Werder eine große Automarke als Sponsor im Boot. Volkswagen ist ab dem 1. Juli zwei Jahre lang Top-Sponsor, dürfte knapp über 1 Million Euro jährlich in die grünweiße Kasse spülen. Aus für Maserati, Ferrari & Co.
Geschäftsführer Manfred Müller: „Wir freuen uns, dass wir nach Citibank und Coca-Cola eine weitere Weltmarke für uns gewinnen konnten!“
Die Klub-Führung jubelt über die Extra-Kohle, die Stars grummeln. Ihre Luxus-Karossen Maserati, Ferrari & Co. bleiben in der Garage. Einspruch zwecklos. Gemäß Lizenzspielervertrag (§ 2 f) müssen Profis „von Sponsoren des Klubs zur Verfügung gestellte Gebrauchsgüter (Kraftfahrzeuge) bei dienstlichen Anlässen verwenden“.
Die Werder-Stars werden zu Volkswagen verdonnert! SV Werder Bremen
Ferrari-Fahrer Torsten Frings: „Ich kann ja nichts dran machen. Die sollen mir aber was Anständiges hinstellen.“
Maserati-Fahrer Boubacar Sanogo blockt ab: „Davon weiß ich noch nichts.“
Spieler, Trainerstab und die vier Geschäftsführer dürfen frei zwischen den VW-Modellen (z.B. Phaeton, Touareg) wählen. Andere Konzernmarken wie Bentley oder Lamborghini sind nicht gestattet.
Porsche-Fahrer Clemens Fritz hat sich entschieden: „Ich nehme einen VW Fox!“
Stürmer Ivan Klasnic dagegen seltsam lässig: „Das betrifft nur Spieler, die in der neuen Saison einen Vertrag haben. Meiner endet ja am 30. Juni...“
Ein neues Gespräch über eine Verlängerung hat noch nicht stattgefunden. Dafür ist aber Werders VW-Vertrag unter Dach und Fach.
In Antwort auf: Die Ferraris bleiben künftig in der Garage
Werder präsentiert VW als neuen Top-Sponsor
BREMEN (kni) Lamborghini, Maserati und Ferrari - die Werder-Profis gönnen sich gerne Edelkarossen. Doch zum Training müssen sie in der nächsten Saison wohl eher in schnöden Volkswagen kommen. Denn gestern präsentierte Werder die Marke VW als neuen Top-Sponsor und "offiziellen Car-Partner". Dabei wird das Unternehmen der Lizenzspielerabteilung und der Geschäftsführung von Werder einen "exklusiven Fuhrpark" zur Verfügung stellen.
"Lamborghini ist doch auch VW, oder?", fragte Clemens Fritz, der selbst einen weißen Porsche Carrera fährt. Nun, VW will aber mit VW in Bremen werben, also wird es wohl nichts mit einem Lamborghini. "Dann nehme ich einen Fox", scherzte Fritz. Aber als gieriger und eitler Profi wollte er dann doch nicht rüberkommen und meinte schnell noch: "Es gibt sicherlich ein schlimmeres Schicksal, als einen VW zu bekommen. Das sind doch auch schöne Autos."
Daniel Jensen weiß das längst. Er fährt seit Jahren einen Touareg und meinte: "Dann bekomme ich eben noch einen..."
die haben Probleme!! Nicht zu glauben.... Können doch in ihrer Freizeit trotzdem ihre Protzkutschen fahren. Find ich süß von Clemens, dass er das kleinste und billigste Model gewählt hat! Oder es war nur ein Scherz von ihm....
Nö.. Wieso sollten wir denn Mitleid mit denen haben?? Die können doch in ihrer Freizeit trotzdem noch ihre schnieken Autos fahren.. Und von VW gibt es ein paar schöne Autos.. Aber auch nur ein Paar.. Also Mädels, wenn ihr demnächst auf dem Weg zum Training seid, achtet nicht mehr auf den weißen Porsche, sondern auf einen kleinen aber feinen VW Fox.. Aber dann bin ich mal gespannt, was Merte für ein Auto nimmt.. Jetzt hat er ja auch einen Audi TT.. Ob er auch wieder was kleines nimmt.. Oder sich doch zu was großem durchringt..
In Antwort auf: Und jetzt bitte alle Mann umsteigen
Werder kooperiert bis 2010 mit Volkswagen - weshalb es auf dem Spielerparkplatz künftig deutlich weniger exotisch zugehen wird
BREMEN (MAO). Ein wenig überrumpelt war Clemens Fritz dann doch. Von der Nachricht, dass er als Werder-Profi mit Beginn der kommenden Saison einen neuen Ausrüstungsgegenstand erhält: ein Auto. Marke: Volkswagen. Benutzung auf Dienstfahrten, wozu auch der Weg zum Training zählt: Pflicht. Drei Umstände, die sich daraus ergeben, dass Werder seit gestern einen neuen Großsponsor, genannt "Top-Partner", hat - eben den Autokonzern aus Wolfsburg.
Und der Zwei-Jahres-Vertrag sieht neben werblichen Aktionen rund um das Weserstadion auch zwingend vor, dass Geschäftsführung und Spieler umsteigen. Von sportlichen Exoten wie Ferrari, Maserati, Lamborghini oder - wie im Fall Fritz - Porsche, Premiummarken wie Mercedes, BMW und Audi auf VW. "Ich nehm’ dann einen Fox", sagte der Nationalspieler und grinste. Der Fox ist der kleinste, etwas hochbeinige wirkende Volkswagen: Mit 55 PS für knapp unter 10 000 Euro neu zu haben.
Doch so weit wird der Dreh an der automobilen Rückstellschraube nicht führen. "Wir werden uns mit den Spielern zusammen setzen und verständigen", sagt Marketingvorstand Manfred Müller über die anstehenden Modellwahlen. Er selbst fährt da mit leuchtendem Beispiel voran: in einem Touareg, dem Geländewagen vom oberen Ende der VW-Modellpalette. Seit einem Jahr schon, was wohl nicht der pure Zufall ist - zu eben dieser Zeit kam es laut Müller zu ersten Gesprächen über einen Kooperationsvertrag. Die näheren Verhandlungen mit leitenden Mitarbeitern des VW-Chefs Martin Winterkorn wurden dann im März beim Gastspiel des VfL Wolfsburg, quasi VW-Werkself, im Weserstadion geführt. "Noch ein Sponsor mit Weltniveau", freut sich Müller über den Abschluss, der Werder zudem eine Summe im siebenstelligen Bereich einbringt.
Und den Spielern eben ein anderes Auto. "Lamborghini gehört doch auch zu VW. . .?", wagte Clemens Fritz gestern einen letzten Versuch und grinste abermals. Stimmt zwar, steht aber nun mal nicht VW drauf. "Jetzt mal ernsthaft", schloss der (zumindest dienstlich) künftige Ex-Porsche-Fahrer, "es gibt schlimmere Schicksale als ein Auto gestellt zu bekommen, oder?" Wie wahr.