joa udn das is nicht mal, das größte problem, das is das hier: heut morgen klasnic auf der titelseite der zeitung, ich so: ähh?
udn dann:
In Antwort auf:etzt klagt Klasnic auch Werder an Druckansicht
Nicht vor Gericht, aber in den Medien / "Es ist ein dreckiges Geschäft" / Trennung (noch) kein Thema
Von Björn Knips
BREMEN "Ich musste lange den Mund halten. Aber jetzt reicht es mir. Die Wahrheit muss raus!", polterte gestern Morgen Ivan Klasnic auf dem Weg von der Kabine im Weserstadion zu seinem Auto: "Jetzt werden die Leute angeklagt, die Scheiße gebaut haben. Sie werden dafür büßen." Der Werder-Profi hat bereits Ernst gemacht und Klage gegen zwei Mediziner beim Landgericht Bremen eingereicht (wir berichteten).
Und nicht nur das: Dem Nachrichtenmagazin "Spiegel" schilderte der 28-Jährige nun ausführlich seine tragische Geschichte von der Nierenerkrankung über die Transplantation bis hin zur Genesung. Herausgekommen sind eine Abrechnung mit seinen ehemaligen Ärzten und erstmals heftige Vorwürfe gegen seinen Arbeitgeber Werder Bremen. "Als Spieler bist du eine Maschine. Sieben Jahre lang habe ich alles gegeben, und so lange die Maschine läuft, darf man sie nicht stören. Wenn sie nicht mehr funktioniert, geht es ganz schnell: Dann bis du weg. Es ist ein dreckiges Geschäft", sagte Klasnic dem Magazin. Der Kroate ist ebenso wie seine Frau Patricia enttäuscht vom Verhalten seines Vereins - speziell von
"Ich hatte nicht mehr die Power"
Sportchef Klaus Allofs. Der habe ihn wie einen Profi nach einem Muskelfaserriss behandelt. Patricia Klasnic möchte nicht einmal ausschließen, dass Werder-Arzt Dr. Götz Dimanski in vorauseilendem Gehorsam gegenüber der Clubleitung die bedrohlichen Blutwerte verharmlost habe, weil Klasnic als Torjäger für den Verein unverzichtbar war.
Sowohl Allofs als auch Dimanski weisen diesen harschen Vorwurf zurück. Und Geschäftsführer Manfred Müller meinte dazu gestern auf Anfrage: "Jeder weiß doch, dass so etwas total kurzsichtig gedacht gewesen wäre. Die Wahrheit hätte uns bei so einer Erkrankung doch ganz schnell eingeholt. Wir haben erst nach Klasnic' Blinddarmoperation im November 2005 von den bedrohlichen Werten gehört und uns danach entsprechend verhalten." So habe es ein Gespräch mit Klasnic' behandelndem Arzt Prof. Arno Lison gegeben. Der habe Dr. Dimanski von einem Fehlverhalten freigesprochen und eine medikamentöse Therapie für Klasnic angekündigt, um die Nierenprobleme in den Griff zu bekommen. "Klasnic hat eine kurze Pause eingelegt und sich dann zurückgemeldet. Wir sind dann davon ausgegangen, dass die Therapie Erfolg hatte und er in guten Händen ist", erklärte Müller.
Doch der Zustand von Klasnic verschlechterte sich - und das wirkte sich auch auf seine Leistungen als Profi-Fußballer aus. Mitte Oktober 2006 verlor er seinen Stammplatz. "Man hat von mir große Dinge erwartet, und ich habe versucht, dem gerecht zu werden. Aber ich hatte nicht mehr die Power", berichtete Klasnic und kritisiert damit auch Trainer Thomas Schaaf. Der hatte damals von seinem schwächelnden Stürmer mehr Engagement gefordert. "Weil er gedacht hat, die Werte seien in Ordnung", verteidigt Müller den Coach.
Auch Dr. Dimanski bekommt weiterhin Rückendeckung vom Verein. "Wir stehen zu ihm", stellt Müller klar. Dabei kommt ein Gutachten von Prof. Ulrich Kunzendorf von der Uni-Klinik Schleswig-Holstein laut "Spiegel" zu dem Schluss, dass schon bei Klasnic' Untersuchung bei seinem Wechsel zu Werder 2001 und auch danach auffällige Blutwerte hätten erkannt werden müssen - sowohl von Dr. Dimanski als auch von der Internistin Manju Guha, der Ärztlichen Leiterin des zum Verein gehörenden Rehazentrum Bremen. Darauf stützt sich nun Klasnic' Klage, die einen Streitwert von 1,5 Millionen Euro umfasst.
Gegen die Klage hat Werder nichts (Allofs: "Es ist sinnvoll, dass die Sache geklärt wird"), gegen die nun öffentlichen Vorwürfe Klasnic' schon. Zumal der 28-Jährige gestern Morgen noch einmal Dr. Dimanski attackierte: "Ich lasse mich nicht von ihm behandeln und untersuchen." Und für heute hat Klasnic einen Auftritt in der Talk-Show Beckmann (22.45 Uhr/ARD) angekündigt.
"Wir werden das alles mit ihm besprechen - und dann sehen wir weiter", meinte Müller gestern vielsagend. Eine Freistellung scheint nicht ausgeschlossen. Dann hätten sich wohl auch die Gespräche über eine Verlängerung des im Sommer auslaufenden Vertrages erledigt, wenngleich Müller betonte: "Unser Angebot ist ihm bekannt." Dank Klasnic ist dies nun auch öffentlich: Werder bietet dem Stürmer einen ähnlichen Kontrakt wie im Vorjahr, der ihm stark leistungsbezogen rund 1,9 Millionen Euro jährlich einbringt. Angenommen hat er es bislang noch nicht.
Tja, als Außenstehender (Fan) ist die Lage schwer zu beurteilen. Eine Meinung darf man ja trotzdem haben: Klar, ist Ivan verbittert, nach allem was ihm passiert ist und natürlich hätten die Ärzte da auch früher drauf kommen sollen, wobei ich nicht weiß, ob die Blutuntersuchungen auch immer die Nierenwerte mit einbeziehen?! Selbst wenn die Ärzte gepfuscht haben bei ihm, ich finde, der Werder Leitung selber darf man keinen Vorwurf machen. WEnn die nix von schlechten Nierenwerten wußten, mußten sie ihn behandeln wie alle anderen auch. Und wer halt nicht die gewünschte Leistung (Tore) bringt, der muß halt einem besseren weichen, im Interesse des Vereins. Und das man ihm eine Vertragsverlängerung anbietet, zeigt doch, dass man ihn als wieder voll einsetzbaren Profi weiterhin haben will. Ist wohl ganz schön verbittert, der Ivan. Kann ich auch verstehen... Aber er muß jetzt nicht ganz Werder vor aller Öffentlichkeit anklagen. Das ist auch nicht schön.