Das stand ja jetzt überall im Internet und kam auch im Tv.
Beide Werder-Profis zu einer Geldstrafe verdonnert / "Das ist ungerecht"
BREMEN Sturmtief "Kirsten" sorgte wie bestellt für die Symbolik: Dunkle Wolken zogen gestern Morgen über dem Weserstadion auf. Ausgerechnet vor dem wichtigen Rückspiel im UEFA-Pokal-Achtelfinale heute gegen die Glasgow Rangers (20.30 Uhr/live im ZDF) wurde bekannt, dass sich bereits nach dem Hinspiel am vergangenen Donnerstag Werder-Star Diego und Mittelfeldspieler Aaron Hunt noch in der Kabine eine unschöne Auseinandersetzung geliefert haben. Nach Informationen der "Sport-Bild" ist es dabei sogar zu Handgreiflichkeiten gekommen.
Werder-Sportchef Klaus Allofs versuchte gestern, die Angelegenheit herunterzuspielen, bestätigte aber: "Ja, es hat in der Kabine zwischen den beiden eine Rangelei gegeben. Wir haben das mit den Spielern geklärt und als Verein reagiert. Die Sache ist damit vom Tisch."
Für die sportliche Leitung vielleicht, nicht aber schlussendlich für Aaron Hunt. Denn was Allofs mit "Reaktion des Vereins" meinte, war nichts anderes als eine satte Geldstrafe - und zwar für beide Streithähne. Hunt aber beteuert: "Ich bin überhaupt nicht handgreiflich geworden. Diego ist in der Kabine von hinten auf mich los und hat mir einen Schlag auf den Rücken verpasst. Das allein sagt doch schon alles, wenn einer von hinten auf dich losstürmt. Ich hatte keine Chance."
Und deswegen fühlt sich der 22-Jährige jetzt auch unfair behandelt. "Der eine schlägt, der andere nicht, und beide bekommen die gleiche Strafe? Das ist ungerecht", findet Hut - stößt damit bei Allofs aber auf taube Ohren. Der Sportchef verteidigt seine Maßnahme, beide Profis zu bestrafen: "Im Fußball gibt es keine Gerechtigkeit, dass sollten auch die Spieler langsam lernen..."
Hunt jedenfalls ist "froh, dass fast alle Spieler in der Kabine gewesen sind. Sie haben gesehen, dass ich nichts gemacht habe. Das ist mir wichtig."
Bevor er überhaupt auf den Angriff Diegos in der Kabine reagieren konnte, waren bereits Mitspieler dazwischen gegangen und hatten die Streithähne getrennt. "Wenn man meint, dass ich jetzt trotzdem bestraft werde, dann ist das wohl so. Ich muss das akzeptieren, ob ich will oder nicht", brummt der Bremer Offensivspieler.
Bereits während der Partie war es kurz vor dem Abpfiff zwischen Diego und Aaron Hunt zu einer verbalen Auseinandersetzung gekommen. "Ich habe eine Geste gemacht, weil ich sauer war, dass wir verloren haben", erzählt Hunt. Diese muss Diego wohl falsch verstanden oder zumindest auf sich gemünzt haben. "Er ist auf mich zugestürmt. Ich weiß nicht, was in ihn gefahren ist", sagt Hunt: "Diego ist doch sonst überhaupt nicht so. Vielleicht war er ja auch nur frustriert über die Niederlage - so wie ich."
Nach dem Spiel in Stuttgart gab's dann am Sonntag ein Acht-Augen-Gespräch zwischen Klaus Allofs, Trainer Thomas Schaaf sowie Diego und Hunt. "Diego hat sich bei mir entschuldigt. Damit ist das Ding jetzt abgehakt", sagt Hunt.
Während der 22-Jährige von einem Schlag auf den Rücken spricht und Sportchef Allofs zumindest die abgespeckte Version einer Rangelei bemüht, spielte Diego gestern das totale Unschuldslamm. "Es waren Emotionen im Spiel, wie sie immer mal vorkommen. Wir hatten nur eine Diskussion, ich habe ihn nicht mal berührt", ließ der Brasilianer vom Dolmetscher übersetzen. Diese Meinung dürfte Diego exklusiv haben...
Hunt quittierte die Aussagen Diegos nur wortlos mit einem Kopfschütteln. Was ihn viel mehr ärgerte, war die Frage: Wie konnte etwas, was in der Kabine passiert ist, so schnell an die Öffentlichkeit kommen? Ein Maulwurf in der Mannschaft oder in deren Umfeld? "Wenn es wirklich einer von uns war, dann sollte er sich genauestens hinterfragen, ob er in diesem Team noch etwas zu suchen hat", schimpfte Hunt.
So was gehört sich auf keinen Fall... Aber schlimmer wäre es gewesen, wenn es auf dem Platz passiert wäre.. Dann hätten die Reporter auch noch Beweisfotos...
Diegos Weg führt zu Real Madrid Die jüngsten Misserfolge Werder Bremens sind besonders für Spielmacher Diego sehr enttäuschend. Nach Informationen von WELT ONLINE ist sich der Brasilianer mit Real Madrid praktisch handelseinig, seinem Lieblingsverein in Europa. Die Gründe für einen Wechsel schon im Juli liegen auf der Hand